Natürliches Vorkommen
Senföle sind charakteristische Inhaltsstoffe von Pflanzen aus den Familien der Kreuzblüten- und Kapuzinerkressengewächse. Sie kommen unter anderem in verschiedenen Kohlarten wie beispielweise Brokkoli vor, aber auch in Rettich, Senf, Raps und Kresse und geben diesen Pflanzen den typischen scharfen / bitteren Geschmack, welcher als Abwehrmechanismus gegen Fraßfeinde, aber auch gegen Pilze, Bakterien und Viren dient.
Senföle sind in den Pflanzen in einer inaktiven, stabilen Form enthalten: den Senfölglykosiden (auch Glucosinolate genannt). In einem separaten Teil des Pflanzengewebes befindet sich ein spezielles Enzym, die sogenannte Myrosinase. Werden die Zellen der Pflanzen verletzt, etwa durch eine Raupe, wird das Enzym freigesetzt und wandelt dann die noch unwirksamen Vorstufen (Senfölglykoside) in Senföle um. So bieten sie der Pflanze einen Schutz vor Fraßschäden und mikrobiellem Befall.
Medizinische Eigenschaften
Die Wirkung der Senföle, speziell aus den Pflanzen Kapuzinerkresse und Meerrettich, wurde in zahlreichen Studien näher untersucht. In kombinierter Form
- wirken sie entzündungshemmend und lindern so die Beschwerden von Erkältungen und Blasenentzündungen.
- bekämpfen sie die häufigsten bakteriellen Erreger von Blasenentzündungen und Erkältungskrankheiten, direkt am Ort des Krankheitsgeschehens.
- können sie die Beweglichkeit der Erreger und ein Anheften an die Zellen der Blasenwand reduzieren.
- wirken sie gegen bakterielle Biofilme (Schutzschild mancher Bakterien gegen Antibiotika und das Immunsystem).
- bekämpfen sie sogar multiresistente Bakterien, gegen die Antibiotika immer häufiger wirkungslos sind.
- können sie die Vermehrung von verschiedenen Erkältungsviren hemmen.
Wie wirken die Senföle im Körper
Eine Kombination der Senföle aus Kapuzinerkresse und Meerrettich ist in hoch dosierter Form als Tabletten in dem pflanzlichen Arzneimittel ANGOCIN® Anti-Infekt N in Apotheken erhältlich. Diese beinhalten – ähnlich den Pflanzen in der Natur – neben dem pflanzlichen Enzym Myrosinase die inaktiven Vorstufen der Senföle (Senfölglykoside). Nach dem Schlucken der Tabletten werden diese im Magen zersetzt und der Umwandlungsprozess der Senfölglykoside in Gang gesetzt. Bereits im oberen Darmabschnitt werden die Senföle dann schnell und vollständig resorbiert, also ins Blut aufgenommen. Auf diesem Wege gelangen die Senföle schließlich zu ihren Ausscheidungsorganen, der Harnblase und der Lunge, und reichern sich dort an. Sie entfalten also genau dort ihre keimabtötende Wirkung, wo die Infektionen stattfinden – in den Harn- und Atemwegen.
Die Senföle werden bereits in den oberen Darmabschnitten aufgenommen, daher bleiben tiefere Darmregionen und die dort natürlich vorkommenden, für unsere Verdauung und ein funktionierendes Immunsystem essenziellen Darmbakterien (Mikrobiom), unbeeinflusst.
Einahme
Inaktive Senföle in stabiler Form: Glucosinolate (Senfölglycoside).
Aktivierung
Freisetzen von Senfölen nach dem Schlucken durch Umwandlung mittels eines in Kapuzinerkresse und Meerettich enthaltenen Enzyms (Myrosinase).
- Senföle + Myrosinase als Wirkvoraussetzung
Resorption
Schnelle und fast vollständige Resorption im oberen Darmabschnitt
- keine Schädigung der natürlichen Darmflora
Wirkung
Transport zu Ausscheidungsorganen, Lunge und Harnblase sowie Anreicherung und Entfaltung der Wirkung vor Ort.
Wirkmechanismus der Senföle
Senföle – die antibiotisch wirkenden Pflanzenstoffe aus der Natur. Der animierte Kurzfilm veranschaulicht, wie die scharfen Naturstoffe wirken.
Senföle bei Blasenentzündungen
Senföle aus Kapuzinerkresse und Meerrettich greifen an verschiedenen Punkten im Krankheitsgeschehen an (auch Multi-Target-Prinzip genannt) und wirken 3-fach gegen Blasenentzündungen: antientzündlich, antibakteriell und antiadhäsiv.
Antientzündlich - Besserung der Beschwerden
Senföle wirken sich positiv auf Signalwege, welche an Entzündungsprozessen beteiligt sind, aus und unterstützen so das Abklingen von Schmerzen und Entzündungen. Die typische Beschwerdesymptomatik von Blasenentzündungen wird so verbessert.
Antibakteriell - Bakterien werden bekämpft
Senföle vermitteln ein breites antibakterielles Wirkspektrum. Sie wirken nicht nur gegen zahlreiche grampositive und gramnegative Bakterienarten, darunter z.B. Escherichia coli (E. coli), der Hauptauslöser von Blasenentzündungen, sondern auch gegen bereits resistente Formen dieser Bakterien.
Neben einer direkten keimhemmenden und -abtötenden Wirkung, reduzieren die Senföle auch die Entstehung von bakteriellen Biofilmen sowie Bakterien in bereits ausgereiften Biofilmen. Bakterien bilden Biofilme, um sich vor externen Faktoren wie z.B. dem Immunsystem oder einem Antibiotikum, welches in die Blase gespült wird, zu schützen. Innerhalb des Biofilms finden sie ideale Bedingungen vor, um dort eine Weile zu überdauern und zu einem späteren Zeitpunkt erneute Infektionen auszulösen. Dies kann dann zu wiederkehrenden Blasenentzündungen führen und auch Antibiotikaresistenzen begünstigen.
Zusammen mit der Biofilmbildung steht auch das Eindringen und Einnisten (Internalisieren) der Bakterien in die Zellen der Blaseninnenwand in der Diskussion für wiederkehrende Blasenentzündungen mitverantwortlich zu sein. Auch hier zeigte sich für die Senföle ein positiver Effekt.
Antiadhäsiv - Das Anhaften der Bakterien wird reduziert
Das Anheften von Bakterien an die Zellen der Blaseninnenwand ist einer der ersten relevanten Mechanismen bei der Entstehung einer Blasenentzündung. Für die Senföle konnte gezeigt werden, dass diese das Anhaften an die Zellen der Blaseninnenwand reduzieren.
Beobachtungsstudien belegen die Wirkung und Verträglichkeit von Senfölen in ANGOCIN® Anti-Infekt N bei Blasenentzündungen im Vergleich zu verschiedenen Antibiotika.
Zudem zeigt eine klinische Studie, dass das pflanzliche Arzneimittel die Rückfallquote bei Blasenentzündungen um 44 % verringern kann.
Wirkung von Senfölen in ANGOCIN®
Der animierte Kurzfilm zeigt, wie die Senföle aus Kapuzinerkresse und Meerrettichwurzel bei Blasenentzündungen und Erkältungen wirken.
Senföle bei Erkältungen
Senföle aus Kapuzinerkresse und Meerrettich greifen an verschiedenen Punkten im Krankheitsgeschehen an (auch Multi-Target-Prinzip genannt) und wirken 3fach gegen Atemwegsinfekte wie Erkältungen oder Husten: Sie bekämpfen Viren und Bakterien und wirken zusätzlich entzündungshemmend.
So werden die Erreger bekämpft, unangenehme Erkältungsbeschwerden schnell gelindert und möglichen bakteriellen Superinfektionen entgegengewirkt. Denn wenn unser Immunsystem nach einer Erkältungsattacke „schwächelt“, ist unser Körper anfälliger für eine zusätzliche Infektion mit Bakterien (= bakterielle Superinfektion, „super“ steht für obenauf, d.h. eine zweite Infektion kommt hinzu).
Antientzündlich - Besserung der Beschwerden
Senföle wirken sich positiv auf Signalwege, welche an Entzündungsprozessen beteiligt sind, aus und unterstützen so das Abklingen von Schmerzen und Entzündungen. Die typische Beschwerdesymptomatik von Erkältungen wird so verbessert.
Antiviral - Erkältungsviren werden gehemmt
Senföle aus Kapuzinerkresse und Meerrettich zeigen antivirale Effekte gegen Erkältungsviren.
Antibakteriell - Bakterien werden bekämpft
Die Pflanzenstoffe besitzen eine ausgeprägte Wirkung gegen viele Bakterien. Dazu gehören auch die häufigsten bakteriellen Erkältungserreger und sogar multiresistente Bakterien, gegen die Antibiotika immer häufiger wirkungslos sind.
Studien mit Erwachsenen und Kindern belegen die Wirkung und Verträglichkeit der Pflanzenarznei bei akuter Bronchitis und akuter Sinusitis im Vergleich zu verschiedenen Antibiotika.
Auch wenn akute Atemwegsinfektionen gehäuft auftreten sind die Senföle eine sinnvolle Therapieoption. Einer Studie zufolge reduziert die Senfölkombination in ANGOCIN® Anti-Infekt N die Erkältungshäufigkeit um etwa 50 %. Sie kann also auch nach der Behandlung aufgrund ihrer guten Verträglichkeit auch wiederholt und längerfristig eingesetzt werden, um mögliche Rückfälle zu vermeiden.