Ursachen von wiederkehrenden Blasenentzündungen
Eine ständig wiederkehrende Blasenentzündung oder auch Harnwegsinfektion (rezidivierende Zystitis) liegt vor, wenn
- pro Jahr drei oder mehr
- pro Halbjahr zwei oder mehr
Blasenentzündungen auftreten. Die Symptome sind dabei die gleichen wie bei der akuten Blasenentzündung. Es kommt zu starkem Harndrang verbunden mit Schmerzen oder Brennen beim Wasserlassen. Bei bis zu 20 % der Betroffenen tritt die Blasenentzündung immer wieder auf.
Es wird vermutet, dass die Rückfälle durch eine Bakterienbesiedlung der Zellen in der Blaseninnenwand hervorgerufen werden können. Der häufigste Auslöser von Harnwegsinfektionen, das Bakterium Escherichia coli, hat eine besondere Strategie entwickelt, um sich vor Antibiotika zu schützen: Die Bakterien heften sich an die Zellen der Harnblasen-Innenwand und können in die Zellen eindringen, hier sind sie für chemisch-synthetische Antibiotika kaum mehr erreichbar.
Risikofaktoren, die wiederkehrende Blasenentzündungen begünstigen
Antibiotikaresistenzen
Resistente Bakterien durch zu häufige Antibiotika-Einnahme: Die Bakterien verändern sich dann so, dass das Antibiotikum nicht mehr wirksam ist.
Anatomische Fehlfunktionen
Anatomische Fehlfunktionen wie z. B. eine verengte Harnröhre. Der Urin kann nicht vollständig abfließen. Im Restharn können sich die Erreger gut vermehren.
Diabetes mellitus
Bei Diabetes mellitus kann die Blasenfunktion gestört sein. Außerdem stellt der vermehrte Zucker im Urin einen idealen Nährboden für Bakterien dar.
Geschwächtes Immunsystem
Geschwächtes Immunsystem z. B. während der Monatsblutung, durch Stress oder eine falsche Ernährung.
Wechseljahre
Östrogenmangel in und nach den Wechseljahren: Das Gewebepolster um die Harnröhre schrumpft und damit die Barriere für die Krankheitserreger. Zusätzlich schwächt der Östrogenmangel Bindegewebe, Schließmuskel und Beckenbodenmuskulatur.
Blasenkatheter
Ein Blasenkatheter reizt die Schleimhäute und über den Schlauch können Bakterien in die Harnröhre eindringen. Hinzu kommt, dass die Bakterien sich auf dem Katheter gut ansiedeln können. Daher sind Harnwegsinfekte durch Dauerkatheter ein häufiges Problem in Pflegeheimen und Krankenhäusern.
Wiederkehrenden Blasenentzündungen (Harnwegsinfekten) vorbeugen
Jede 5. Frau leidet an wiederkehrenden Blasenentzündungen. Damit Sie nicht dazugehören, lesen Sie hier, was Sie selbst tun können, um wiederkehrenden Blasenentzündungen vorzubeugen.
Tipps - so beugen Sie akuten und wiederkehrenden Blasenentzündungen vor.
- Gehen Sie unmittelbar nach dem Geschlechtsverkehr zur Toilette, das spült die Harnröhre und entfernt übertragene Bakterien.
- Achten Sie auf Ihre Intimhygiene: Führen Sie das Toilettenpapier immer von der Öffnung der Harnröhre in Richtung After. So werden keine Darmbakterien zur Harnröhre verschleppt.
- Waschen Sie sich nur mit lauwarmem Wasser oder milden Seifen, um den Säureschutzmantel der Haut zu schonen.
- Wechseln Sie während Ihrer Monatsblutung häufig Tampons und Binden. Hier können sich Bakterien ansammeln und gut vermehren.
- Stärken Sie allgemein Ihre Abwehrkräfte.
- Trainieren Sie Ihre Beckenbodenmuskulatur für eine starke Blase.
Tipps – wie sich wiederkehrende Blasenentzündungen behandeln lassen
- Wie auch bei der akuten Blasenentzündung ist es sinnvoll, zwei Liter am Tag zu trinken, um die Blase ständig durchzuspülen. Wasser oder ungesüßte Blasentees mit harntreibenden oder entzündungshemmenden Wirkstoffen sind dafür besonders geeignet. Meiden Sie Zitrussäfte, Kaffee und Alkohol, denn sie reizen die Harnwege zusätzlich.
- Wärme in Form von Kirschkernsäckchen oder Wärmflaschen lindert die Beschwerden, denn sie entspannt die verkrampfte Muskulatur.
- Bei stetig wiederkehrenden Blasenentzündungen kann über mehrere Monate eine Antibiotikatherapie durchgeführt werden. Eine solche Therapie schädigt aber auch die nützlichen Darmbakterien und schwächt so das Immunsystem. Außerdem können Nebenwirkungen wie Scheiden- oder Darmpilze und Durchfälle auftreten.
- Wirksam und gut verträglich sind pflanzliche Arzneimittel, für die eine vergleichbare Wirkung zur antibiotischen Standardtherapie gezeigt werden konnte, wie zum Beispiel die Senföle aus Kapuzinerkresse und Meerrettich. Sie bekämpfen die häufigsten bakteriellen Erreger von Blasenentzündungen und wirken zusätzlich entzündungshemmend. Es wird vermutet, dass die Rückfälle unter anderem durch eine Bakterienbesiedlung der Zellen in der Blaseninnenwand hervorgerufen werden. Dort sind die Erreger für chemisch-synthetische Antibiotika nicht mehr erreichbar.
Wie pflanzliche Senföle bei wiederkehrenden Harnwegsinfekten wirken
Wirkung von Senfölen in ANGOCIN®
Der animierte Kurzfilm zeigt, wie die Senföle aus Kapuzinerkresse und Meerrettichwurzel bei Blasenentzündungen und Erkältungen wirken.