Was ist Husten eigentlich und was passiert dabei im Körper?
Husten ist ein natürlicher Schutzreflex unseres Körpers. Im Hals und Rachenbereich befinden sich spezielle Rezeptoren, die bei bestimmten Reizen wie Fremdkörper, Schleim, Reizstoffe oder entzündlichen Aktivitäten reagieren und ein Signal an das sogenannte Hustenzentrum im Gehirn senden. So wird dem Körper auf schnellem Weg signalisiert, explosionsartig Luft aus den Lungen auszustoßen, um die Atemwege zu befreien.
Husten bedeutet für den Körper eine enorme Kraftanstrengung. Denn nicht nur eine fein abgestimmte Koordination im Kehlkopf unseres Rachenbereichs ist dafür nötig, sondern auch zusätzlich starkes Zusammenziehen der Atemmuskulatur. Dabei werden das Zwerchfell, die Zwischenrippenmuskeln und sogar die Rückenmuskulatur eingesetzt, um die Luft explosionsartig ausstoßen zu können. Bei häufigem und quälendem Husten kommt es nicht selten zu Verspannungen und Schmerzen der betroffenen Muskelpartien.
Obwohl Husten oft als störend empfunden wird, erfüllt er eine enorm wichtige Funktion für unsere Gesundheit, nämlich die lebenswichtigen Atemwege sauber und frei zu halten. So wird gewährleistet, dass unser Körper stets ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden kann.
Hustenarten: Trocken oder produktiv?
Man unterscheidet zwei Hauptarten von Husten:
- Produktiver Husten
Dabei wird Schleim (Sputum) ausgeworfen. Die Farbe des Schleims kann von klar über gelblich bis grünlich variieren. - Unproduktiver (trockener) Husten
Hierbei wird kein Schleim produziert. Der Husten fühlt sich oft kratzig an und kann sehr anstrengend sein. Häufig wird dieser auch als Reizhusten bezeichnet.
Während eines Atemwegsinfekts, der durch Erkältungs- und Grippeviren hervorgerufen wird, treten häufig beide Hustenarten auf. Bevor es zum Husten kommt, verspüren viele Menschen ein Halskratzen oder Halsschmerz, der einen Hustenreiz mit sich bringt. Mit den weiteren Beschwerden beginnt dann auch meist ein trockener Husten, der nach kurzer Zeit für mehrere Tage in produktiven, schleimigen Husten übergeht. Manche Betroffenen erleben nach Abklingen einer Erkältung oder Grippe teilweise unerträglichen trockenen Reizhusten, der noch einige Wochen anhalten kann. Dann führt bereits Sprechen oder eine zu geringe Befeuchtung des Rachens immer wieder zu Hustenanfällen.
Häufige Ursachen von Husten
Husten kann verschiedene Gründe haben. Nachfolgend finden Sie nur einige Ursachen von akutem oder chronischem Husten:
- Virale oder bakterielle akute Infektionen der Atemwege (z. B. Erkältung oder Grippe)
- Allergien (z. B. Heuschnupfen)
- Rauchen oder Passivrauchen
- Asthma
- Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD)
- Gastroösophagealer Reflux (Sodbrennen)
- Nebenwirkung von Medikamenten (z. B. ACE-Hemmer)
- Umweltreize (z. B. Staub, trockene Luft)
Verlauf und Dauer: Wann ist Husten akut und wann chronisch?
Je nach Dauer unterscheidet man:
Akuter Husten:
Dieser hält bis zu 2 Wochen an und ist meist bei Erkältungen oder einer Grippe eines der häufigsten Symptome.
Subakuter Husten:
Dauert 2-8 Wochen und zeigt sich oft als trockener Reizhusten.
Chronischer Husten:
Besteht länger als 8 Wochen und kann auf ernsthafte Erkrankungen hindeuten.
Sollte der akute oder subakute Husten länger als 2 Wochen unverändert andauern oder zusätzlich noch Pfeif- oder Rasselgeräusche beim Atem hinzukommen, sollte eine Ärztin / ein Arzt aufgesucht werden. Suchen Sie bei chronischem Husten unbedingt eine Ärztin oder einen Arzt auf, um die Ursache zu klären und Komplikationen zu vermeiden.
Hustensekret: Was sagt die Farbe des Schleims aus?
Die Farbe und Beschaffenheit des Hustensekrets können wichtige Hinweise auf den Verlauf und die mögliche Ursache einer Atemwegserkrankung geben. Im Gegensatz zu früheren Annahmen lässt die Färbung des Schleims keinen direkten Rückschluss auf die Erregerart zu. Abgehusteter Schleim kann wie folgt beschaffen sein:
- Klarer oder weißlicher Schleim
- Gelbliches oder grünliches Sekret
- Bräunlicher oder rötlicher Auswurf - kann Blutspuren enthalten und sollte immer ärztlich abgeklärt werden
- Sehr zäher, glasiger Schleim
Die Schleimfarbe allein erlaubt jedoch noch keine eindeutige Diagnose. Vielmehr müssen weitere Beschwerden und deren Verlauf berücksichtigt werden. Wenn Sie unter anhaltendem produktivem Husten leiden oder unsicher sind, sollte immer eine ärztliche Praxis konsultiert werden, um die genaue Ursache zu ermitteln und eine passende Behandlung einzuleiten.
Wann wird Husten gefährlich?
In den meisten Fällen ist Husten harmlos und klingt von selbst ab. Das gilt vor allem bei Atemwegsinfekten wie Erkältung oder Grippe. Hält der Husten länger als zwei Wochen an und zeigt keine Verbesserung, sollten Sie einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen. Dies könnte auf eine Bronchitis oder andere Erkrankungen hindeuten, die man medizinisch abklären lassen sollte.
Es gibt jedoch noch weitere Warnsignale v. a. bei subakutem und chronischem Husten, bei denen Sie Ihren Hausarzt / Ihre Hausärztin aufsuchen sollten:
- Husten mit Blut
- Anhaltender Husten über mehrere Wochen
- Atemnot oder pfeifende Atmung (z. B. Keuchhusten, Pseudokrupp, Diphtherie)
- Fieber über 39°C
- Starke Brustschmerzen
- Unerklärlicher Gewichtsverlust
Diagnose: Wie wird die Ursache für Husten festgestellt?
Um die Ursache des Hustens zu ermitteln, wird Ihr Arzt / Ihre Ärztin neben der Anamnese (Gespräch, welche Beschwerden wie und seit wann bestehen) auch eine körperliche Untersuchung durchführen:
- Lunge abklopfen (Palpation)
- Lunge mit Stethoskop abhören (Auskultation)
Ggf. in besonders schweren Fällen zum Ausschluss anderer Erkrankungen bzw. Diagnoseeingrenzung:
- Bluttests
- Röntgenaufnahme der Lunge und Atemwege
- Lungenfunktionstest / Lungenfunktionsprüfung
- Bronchoskopie
Therapie und Maßnahmen: Was hilft gegen Husten bei Atemwegsinfekten?
Die Behandlung richtet sich nach der Ursache und der Art des Hustens.
Bei produktivem Husten geht es darum, den festsitzenden oder zähen Schleim zu lösen und den Abtransport des Schleims zu fördern. Schleimlösende Mittel (sogenannte Expektorantien) können helfen, den Schleim zu verflüssigen, damit unser Körper diesen leichter abhusten kann. Neben pflanzlichen Wirkstoffen wie Primel, Efeu, Thymian, Eukalyptus und Andorn, kommen hier auch chemische Substanzen wie Ambroxol, Acetylcystein oder Bromhexin zum Einsatz.
Bei trockenem Reizhusten ist das Ziel, den Hustenreiz zu stillen. Hustenstiller (sogenannte Antitussiva) können kurzfristig Linderung verschaffen und Reizhusten verringern. Die Anwendung von Hustenstillern ist daher abends empfohlen, um nachts den Hustenreiz zu mildern und damit dem Körper die nötige Ruhe zu verschaffen.
Da Husten und Reizhusten quälende und kraftraubende Beschwerden sind, sollte die Einnahme von schleimlösenden Hustenmitteln und Hustenstillern zur richtigen Zeit erfolgen. In der Phase des produktiven Hustens sollte Schleimlöser vor allem tagsüber angewendet werden, um den Schleim abhusten zu können. Nachts sollte der für die Genesung wichtige Schlaf nicht durch Husten oder Reizhusten unterbrochen werden, damit der Körper zur Ruhe kommt. Daher empfiehlt sich abends die Anwendung von Hustenstillern.
Bei hartnäckigem, ständigen Reizhusten ohne Abhusten von Schleim kann auch tagsüber ein Hustenstiller angewendet werden, um die Rezeptoren im Hals-Rachenbereich bzw. das Hustenzentrum sowie auch die Atemmuskulatur zu entlasten.
Hier einige allgemeine Tipps, die sich insbesondere bei Husten im Rahmen von Erkältungskrankheiten und Atemwegsinfekten bewährt haben:
- Viel trinken: Warme Getränke wie Tee befeuchten die Schleimhäute.
Tipp: Wohltuend für Hals- und Rachen sind Tees mit Salbei, Kamille, Ingwer, Spitzwegerich. Tees mit Lindenblüten, Thymian, Fenchel, Holunder, Süßholzwurzel sowie Anis können schleimlösend wirken und das Abhusten erleichtern. Am besten eignen sich Arzneitees aus der Apotheke. - Inhalationen: Inhalationen mit heißem Wasserdampf oder Salzwasser befeuchten angenehm die Atemwege und helfen bei Beschwerden wie Schnupfen oder verstopften Nasennebenhöhlen.
Tipp: Zusätze wie Kamille, Eukalyptus, Fichtennadeln und Thymian verstärken die Wirkung und bieten zusätzliche Heilkräfte.
Achten Sie bei der Nutzung von Inhalatoren unbedingt auf die Anweisungen des Herstellers für eine sichere Anwendung. - Honig: Ein natürliches Hausmittel, das den Hustenreiz lindern kann.
- Hustenbonbons: Regen die Speichelproduktion an und befeuchten den Hals.
- Pflanzliche Hustenmittel: Bitterstoffe wie z.B. in MARRUBIN® Andorn-Bronchialtropfen haben sich zur Schleimlösung und zur Unterstützung des Abhustens bei Erkältungen bewährt.
- Erkältungsbeschwerden reduzieren, um Genesung zu fördern: Senföle aus Meerrettich und Kapuzinerkresse (wie in ANGOCIN® Anti-Infekt N) können bei Atemwegsinfekten wie Entzündungen der Bronchien und Nebenhöhlen gezielt die typischen Symptome lindern.
- Luftbefeuchter: Trockene Luft verstärkt den Hustenreiz. Luftbefeuchter können für ein optimales Raumklima sorgen.
Tipp: ANGOCIN® Anti-Infekt N und MARRUBIN® Andorn-Bronchialtropfen direkt online in einer Apotheke bestellen und nach Hause liefern lassen.
Weitere natürliche Maßnahmen gegen Husten und Atemwegsinfekte
Neben den bereits erwähnten Maßnahmen gibt es weitere natürliche Behandlungsmöglichkeiten, die bei Husten Linderung verschaffen können:
Zwiebelsaft / Zwiebelsirup: Schneiden Sie dafür eine Zwiebel in kleine Würfel und füllen sie diese in ein ausgekochtes Einmachglas. Geben Sie 1 – 2 Esslöffel Honig dazu. Lassen Sie die Mischung ca. 3 Stunden ziehen. Der entstehende Saft bzw. Sirup wirkt schleimlösend, wohltuend auf den gereizten Rachenraum und wirkt antibakteriell. Nehmen Sie davon 1-2 Teelöffel mehrmals täglich ein.
Thymianwickel: Tränken Sie dafür ein Baumwolltuch in warmen Thymiantee und legen Sie es auf Brust und Rücken. Decken Sie es mit einem trockenen Handtuch ab und ruhen Sie mit den Wickeln 15 – 20 Minuten. Die ätherischen Öle des Thymians wirken entkrampfend und schleimlösend.
Ingwer-Zitronen-Tee: Übergießen Sie frisch geriebenen Ingwer und Zitronenscheiben mit heißem Wasser und lassen sie dies 10 Minuten ziehen. Geben Sie etwas Honig dazu. Dieser Tee wirkt nicht nur entzündungshemmend und wohltuend, sondern stärkt auch das Immunsystem.
Feuchtwarme Kompressen: Legen Sie bei Erkältungshusten mehrmals täglich ein feuchtwarmes Tuch auf den Brustkorb. Dies fördert die Durchblutung und erleichtert das Abhusten.
Wichtig: Bei länger anhaltendem Husten sprechen Sie mit Ihrer Ärztin bzw. Ihrem Arzt, um die Ursache abzuklären und eine gezielte Behandlung durchzuführen.
Atemwegsinfekte vorbeugen, damit Husten gar nicht erst entsteht
Um Atemwegsinfekte gar nicht erst entstehen zu lassen, können ein paar einfache Tipps helfen:
- Nicht rauchen - dies gilt auch für E-Zigaretten oder Vapes. Vermeiden Sie auch Passivrauchen.
- Lüften Sie regelmäßig und achten Sie auf eine ausgewogene Luftfeuchtigkeit in Ihren Wohnräumen. In der kalten Jahreszeit können spezielle Luftbefeuchter für ein optimales Raumklima sorgen.
- Trinken Sie regelmäßig über den Tag verteilt z. B. Wasser oder ungesüßte Tees.
- Ernähren Sie sich ausgewogen, das stärkt das Immunsystem.
Erfahren Sie alles dazu in unserem Ratgeberbeitrag. - Achten Sie auf ausreichend guten Schlaf.
- Bewegung – am besten regelmäßig und an der frischen Luft - tut Atemwegen und Abwehrkräften gut.
Wie Bewegung unser Immunsystem stärkt, erfahren Sie hier. - Reduzieren Sie Stress und gönnen Sie sich regelmäßig kleine Auszeiten vom Alltag. Z. B. mit einem guten Buch und einer Tasse Tee oder einem ausgiebigen Spaziergang in der Natur. Ihr Immunsystem wird es Ihnen danken.
Husten bei Kindern: Besonderheiten beachten
Kinder husten häufiger als Erwachsene. Das liegt daran, dass ihr Immunsystem noch nicht voll entwickelt ist und auf Reize und Umwelteinflüsse schnell reagiert.
Besonders aufmerksam sollten Eltern jedoch sein, wenn sich der Husten bei Ihrem Kind wie folgt darstellt, denn dann muss die kinderärztliche Praxis aufgesucht werden:
Bellender Husten (möglicher Hinweis auf Pseudokrupp): Krampfartiger Husten, der mit Atembeschwerden, keuchender Atmung und einem ziehenden Geräusch bei der Einatmung einhergeht.
Keuchhusten: dieser ist langwierig und trockener Husten, der häufig in Hustenanfällen und mitunter auch krampfartig auftritt. Häufig ist ein keuchendes Einziehen der Luft am Ende zu hören. Präventiv ist eine Impfung gegen Keuchhusten bereits im Säuglings- und Kleinkindalter empfohlen.
Fremdkörperaspiration (beim Spielen oder Essen durch Verschlucken): plötzlich auftretender Hustenanfall mit Atemnot oder Keuchen, Veränderung der Stimme, Brustschmerzen, Unbehagen. Bei Babys können diese Beschwerden eher unauffällig sein und sich eher durch ungewöhnliches Schreien zeigen.
Häufige Irrtümer beim Thema Husten
Um Missverständnisse auszuräumen, hier einige weit verbreitete Irrtümer und Mythen über Husten und was wirklich dran ist:
Irrtum 1: Husten muss immer unterdrückt werden
Tatsache: Husten ist ein wichtiger Schutz- und Reinigungsmechanismus des Körpers. Bei produktivem Husten sollte man das Abhusten sogar fördern / unterstützen, um dadurch die Atemwege zu reinigen und die Erreger aus den Atemwegen zu befördern.
Irrtum 2: Milch verstärkt die Schleimbildung
Tatsache: Es gibt keine wissenschaftlichen Belege dafür, dass Milch die Schleimproduktion erhöht. Bei manchen Menschen kann Milch jedoch das Gefühl einer verstärkten Schleimbildung hervorrufen. Hören Sie auf Ihren Körper, was Ihnen bei Husten guttut.
Irrtum 3: Antibiotika helfen immer bei Husten
Tatsache: Die meisten Hustenerkrankungen werden durch Viren verursacht, gegen die Antibiotika wirkungslos sind. Nur bei bakteriellen Infektionen sind Antibiotika sinnvoll und sollten nur nach ärztlicher Verordnung eingenommen werden.
Ausführliche Informationen erfahren Sie im Beitrag: Wieso Antibiotika bei einer Erkältung oft nicht helfen.
Irrtum 4: Husten ist immer ansteckend
Tatsache: Nicht jeder Husten ist ansteckend. Chronischer Husten, etwa durch Allergien oder Asthma, ist nicht übertragbar. Ansteckend ist Husten nur, wenn er durch Infektionen vor allem mit Viren verursacht wird. Dann können die Erreger mittels Tröpfcheninfektion z. B. durch Husten oder auch Niesen sogar mehrere Meter weit verteilt werden.
Fazit:
Es ist wichtig, Husten ernst zu nehmen aber nicht zu überreagieren. Beobachten Sie den Verlauf Ihrer Beschwerden, wenn Sie eine Atemwegsinfektion haben. Bei ungewöhnlichem oder anhaltendem Husten sollten Sie jedoch einen Arzt / eine Ärztin aufsuchen, um ernsthafte Erkrankungen auszuschließen. Mit den richtigen Maßnahmen und etwas Geduld lässt sich Husten in der Regel gut behandeln.
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Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke. Stand 02/20.