Welche Hausmittel helfen bei einer Erkältung?

Erkältung
Eine heiße Zitrone mit Ingwer ist ein klassisches Hausmittel bei einer Erkältung.
Jeder von uns kann sich bestimmt noch an Omas altbewährte Hausmittel erinnern, wenn er oder sie als Kind erkältet war. Vom Inhalieren über Wadenwickel bis hin zum Zwiebelsäckchen – alle hatten ein Ziel: Die Erkältungssymptome erträglicher zu machen. Auch noch im Erwachsenenalter können verschiedene Hausmittel zur Anwendung kommen, damit es uns besser geht und wir möglichst schnell wieder auf die Beine kommen. Dabei können die Hausmittel auch eine sinnvolle Ergänzung zu weiteren Erkältungspräparaten wie Nasenspray und Hustensaft sein.

Wichtig zu wissen ist, dass eine Behandlung mit Hausmitteln ihre Grenzen hat. Wenn es nach 2 - 3 Tagen keine deutliche Besserung gibt oder Sie sich sogar noch schlechter fühlen und Symptome wie Fieber dazu kommen, dann gehen Sie bitte zum Arzt!

Welche Anwendungen sind wohltuend bei einer Erkältung? 

Dampf-Inhalationen oder Nasendusche

Bei Schnupfen haben sich Dampf-Inhalationen oder aber auch die Nasendusche bewährt. Beides kann mit Kochsalz durchgeführt werden. Die Inhalation bewirkt eine stärkere Durchblutung der Nasenschleimhaut, mit der Nasendusche kann der Schleim ausgespült werden.

Das Dampfbad ist sicherlich praktischer, da kein Extra-Equipment benötigt wird: Eine (Rühr-)Schüssel, Wasser und Salz sowie ein Handtuch sind alle Dinge, die Sie benötigen. Mit dem Handtuch bedecken Sie Ihren Kopf und die Schüssel während des Inhalierens, so dass der Dampf nicht entweichen kann. Statt Kochsalz können Sie auch ätherische Öle wie Eukalyptus, Menthol oder aber 1-2 EL Kamillenblüten in das heiße Wasser geben.

Die Dauer der Inhalation sollte zwischen 10 – 20 Minuten betragen. Dampfbad und Nasendusche machen nach der Anwendung eine herrliche freie Nase und können auch erkältungsbedingte Kopfschmerzen lindern. 

Wadenwickel

Wadenwickel sind eine traditionelle Anwendung zur Fiebersenkung. Die kühlen Wickel am Unterschenkel entziehen dem Körper Wärme, dadurch wird das Fieber gesenkt. Da es sich um eine sanfte und schonende Methode handelt, ist bereits eine Fiebersenkung um 0,5 °C ein gutes Ergebnis und verschafft dem Kranken eine Erleichterung.

Bei Babys und (Klein-)Kindern gibt es viel zu beachten (Temperatur, Dauer etc.), deshalb halten Sie vorab Rücksprache mit Ihrem Kinderarzt/-ärztin. Die hier beschriebene Anwendung ist für Jugendliche und Erwachsene geeignet.

Sie benötigen:

  • Eine Schüssel mit Wasser (ca. 10 °C unter der Körpertemperatur)
  • Zwei Baumwolltücher (z. B. Geschirrtücher) als Innentücher
  • Zwei Baumwolltücher oder Moltontücher als Außentücher
  • Eine Unterlage zum Schutz 

Durchführung:

  • Wichtig! Der Patient darf nicht frieren, keine kalten Hände oder Füße haben.
  • Sie tauchen die Baumwolltücher in das kalte Wasser und wringen diese gründlich aus, sie dürfen beim Anlegen nicht mehr tropfen.
  • Die Baumwolltücher legen Sie eng und faltenfrei um die Unterschenkel (sollten den Raum zwischen Knie und Knöchel bedecken).
  • Dann die Außentücher anlegen.
  • Die Wickel können abgenommen werden, wenn das Innentuch körperwarm ist, i. d. R. nach ca. 5 – 10 Minuten. 
  • Dann ruht der „Patient“ für die Dauer von ca. 10 – 15 Minuten.
  • Sie können danach den Wickel wiederholen, insgesamt können Sie 2 – 3 Durchgänge durchführen. Achten Sie darauf, wie es Ihrem „Patienten“ geht.

Aufsteigendes Fußbad

Relativ unkompliziert in der Anwendung ist auch das aufsteigende Fußbad. Es kann auch zur Vorbeugung gegen Erkältungen eingesetzt werden. Zur Durchführung benötigen Sie ein Badethermometer, eine Schüssel oder Eimer, in der/dem die Füße gut Platz haben, eine Gießkanne mit heißem Wasser (etwa 50 °C - alternativ kann die Duschbrause benutzt werden). 

Hier die Anleitung:

  • Schüssel oder Eimer mit warmem Wasser (ca. 33 °C) bis zur Mitte der Waden füllen 
  • Langsam bis etwa eine Handbreit unter den Knien das heiße Wasser (Vorsicht!) dazu gießen
  • Badetemperatur langsam ansteigen lassen, aber immer im Wohlfühlbereich bleiben (max. 40 - 41 °C)
  • Füße 10 bis 15 Minuten im warmen Wasser lassen
  • Danach abtrocknen, warme Socken anziehen und 15 bis 30 Minuten nachruhen im Bett oder auf dem Sofa

Zwiebel-Hustensirup

Ein gutes Hausmittel aus der Vorratskammer ist der Zwiebel-Hustensirup. Er kann einfach und unkompliziert selbst hergestellt werden: 

  • 1 große oder 2 kleine Zwiebeln schälen, in kleine Würfel schneiden und zusammen mit 2 Esslöffeln Zucker in ein sauberes Schraubglas (altes Marmeladenglas) geben
  • Verschließen, schütteln und zwei Stunden stehen lassen. Es bildet sich in dieser Zeit ein Art Saft (Sirup).
  • Erwachsene nehmen dreimal täglich zwei Teelöffel, Kinder drei- bis sechsmal täglich einen halben Teelöffel

Die Inhaltsstoffe der Zwiebel wirken antibakteriell, entzündungshemmend und schleimlösend und können so das Abhusten erleichtern.

Welche Heilpflanzen können Sie bei der Behandlung von Erkältungssymptomen unterstützen? 

Ergänzend zu den aufgeführten Anwendungen können Heilpflanzen als Tees oder als Fertigpräparate Beschwerden zusätzlich lindern. 

Dem im Andorn enthaltenen Bitterstoff Marrubiin werden viele Wirkeigenschaften zugeschrieben. Er unterstützt den Abtransport des Schleims. Er soll antientzündliche Eigenschaften haben, was die Erweiterung der Bronchien fördert. Zusätzlich ist er spasmolytisch und analgetisch und sorgt für eine Verringerung des Drucks und der Schmerzen im Brustbereich. Letztlich hat er auch eine antimikrobielle und antiinfektive Wirkung.

Gerade zu Beginn einer Erkältung klagen die Betroffenen häufig über Halskratzen oder Schluckbeschwerden. Dabei kann sich der Hals wund anfühlen. Das Gurgeln mit Salbeitee ist ein altbekanntes Mittel, um den entzündeten Rachenraum zu besänftigen. Bitte den Tee nicht runterschlucken, denn Salbei wird auch zur Behandlung von Hitzewallungen / Schweißausbrüchen eingesetzt. Diesen Effekt möchten wir bei einer Erkältung nicht nutzen. 

Der Spitzwegerich wird von vielen am Wegesrand gar nicht mehr erkannt (bzw. gekannt), dabei ist er ein super Hustenmittel. Seine Schleimstoffe legen sich wie ein schützender Film über die gereizte Rachenschleimhaut und beruhigen sie. Außerdem wirken seine Inhaltsstoffe reizlindernd und schleimlösend. 

Für die aufgeführten Teekräuter gilt: Überbrühen Sie jeweils 1 TL Tee/Tasse mit kochendem Wasser und lassen Sie diesen 10 Minuten zugedeckt ziehen. Dann abseihen und bei Bedarf mit etwas Honig süßen. 

Kräuter in guter Qualität erhalten Sie in Ihrer Apotheke oder aber auch im gut sortierten Kräuterladen. Es gibt auch spezielle Erkältungsmischungen, lassen Sie sich dazu beraten.

Wem die Anwendungen zu aufwendig sind und wer Tees nicht mag, kann in der Apotheke auf pflanzliche Fertigarzneimittel bei der Behandlung von Erkältungsbeschwerden zurückgreifen.

Die traditionsreiche Heilpflanze, der Weiße Andorn (Marrubium vulgare), wird schon lange zur Therapie von Atemwegserkrankungen wie Husten eingesetzt. In Form eines hochkonzentrierten Auszugs ist das Andornkraut auch heute noch als MARRUBIN® Andorn-Bronchialtropfen in Apotheken erhältlich und wird zur Schleimlösung bei Husten im Rahmen von Erkältungen angewendet.

Bei der Behandlung von unkomplizierten Infekten der Atemwege hat sich eine Kombination aus Meerrettich und Kapuzinerkresse als effektiv erwiesen. Beide Heilpflanzen vereinigen die Kraft der Senföle und wirken gegen eine Vielzahl von Viren und Bakterien. Sie sind in Tablettenform als ANGOCIN® Anti-Infekt N in Apotheken erhältlich.. Der Vorteil der Tabletteneinnahme besteht darin, dass die Inhaltsstoffe immer in gleicher Konzentration vorliegen. Im oberen Darm werden die Inhaltsstoffe der beiden Pflanzen ins Blut abgegeben und gelangen so zur Lunge. Dort können die Senföle sich anreichern und ihre volle antivirale und antibakterielle Wirkung entfalten - direkt am Ort des Geschehens.