Erkältungshygiene – wie vermeide ich eine Ansteckung unterwegs...

Erkältung
Eine junge Frau unterwegs, die versucht sich nicht anzustecken.
...und was kann ich tun, wenn es mich doch erwischt hat? Gerade durch die Corona-Pandemie haben wir alle eindrucksvoll lernen müssen, wie wir uns verhalten sollten, damit wir möglichst keine Berührungspunkte mit Viren haben und gleichzeitig andere nicht anstecken.

Diese Regeln finden auch grundsätzlich bei einer Erkältung Anwendung. Denn auch eine Erkältung ist eine durch Viren übertragene Erkrankung. Es sind über 200 verschiedene Viren bekannt, die eine Erkältung – auch grippaler Infekt genannt – auslösen können. Es gibt einige sinnvolle Maßnahmen, wie Sie eine Ansteckung nach Möglichkeit vermeiden können.

Wie stecke ich mich mit einer Erkältung an und was begünstigt die Ansteckung?

Wie oben bereits erwähnt gibt es 200 verschiedene Virentypen, die eine Erkältung auslösen können. Rhinoviren, gefolgt von Coronaviren sind dabei die Viren, die am häufigsten eine Erkältung verursachen.

  • Viren werden i.d.R. durch eine Tröpfcheninfektion übertragen, d.h. beim Husten oder Niesen und sogar beim Sprechen werden die Tröpfchen mit der (Aus-)Atemluft „versprüht“ wie feiner Nebel. Dabei gelangen diese sogenannte Aerosole vom bereits Erkrankten in den Atemtrakt eines bisher Gesunden.
  • Ein weiterer Ansteckungsweg ist die Schmierinfektion. Dabei werden die Viren über direkten Kontakt, z.B. beim Hände schütteln oder aber über kontaminierte Gegenstände, z.B. Türklinken oder Lichtschalter übertragen. 

In beiden Fällen sind die Viren mit bloßem Auge (leider) nicht zu erkennen.

Unser Immunsystem erkennt diese Eindringlinge aber sofort und bekämpft sie direkt an der Eintrittsstelle in den Körper, bei der Erkältung sind dies in der Regel die Nase oder der Mund-Rachen-Raum. Die kampfbereiten Zellen unserer Immunabwehr haben unterschiedliche „Kampf“-Methoden, zunächst wird versucht, den Feind – also das Virus – aufzufressen. Ist die nicht nachhaltig erfolgreich, kann das Virus sich weiter im Körper ausbreiten. Wir merken es daran, dass zum Schnupfen jetzt doch noch Halsschmerzen oder Husten hinzukommen. Dann übernehmen die Zellen der spezifischen Abwehr das Kommando. In den allermeisten Fällen heilt eine Erkältung dann ohne weitere Komplikationen aus.

Es gibt viele Faktoren, die unser Immunsystem in seiner Arbeit unterstützen, aber auch viele Faktoren, die es bei seiner Arbeit schwächen.

Ihr Immunsystem stärken können Sie mit einer gesunden Ernährung. Besonders wichtige Mineralstoffe und Vitamine für unser Abwehrsystem sind Vitamin C, Zink, Selen, Vitamin D und Eisen. Zusätzlich sollte Bewegung ein fester Bestandteil in Ihrem Leben sein. Man sagt, 30 Minuten am Tag genügen. Verbinden Sie dies mit Ihren Alltagsroutinen. Vielleicht ein oder zwei Haltestellen eher aus Bus oder Bahn aussteigen und zu Fuß einen Teil Ihres Weges zurücklegen. Es muss nicht immer gleich Hochleistungssport sein.

Stress hingegen schwächt unser Immunsystem. Er sorgt dafür, dass die Abwehrzellen unseres Immunsystems in ihrer Funktion eingeschränkt sind. Das macht Sie anfälliger für Infekte jeglicher Art – egal ob Viren oder Bakterien.

Genauer nachlesen können Sie dies in unserem Artikel „Immunsystem stärken“. 

Mit welchen Maßnahmen kann ich einer Ansteckung vorbeugen?

Gerade in der Erkältungszeit ist es wichtig, dass Sie große Menschenansammlung meiden bzw. darauf achten, dass Sie besonders den Schniefenden und Hustenden nicht allzu nah kommen. Dieses ist manchmal in öffentlichen Verkehrsmitteln schwierig, aber vielleicht haben Sie die Möglichkeit, in diesen Situationen einen Schal oder ein Tuch etwas über Mund und Nase zu ziehen (wie einen Mund-Nasen-Schutz). So vermeiden Sie, dass die Viren in Ihren Atmungstrakt gelangen.

Hat es Sie selbst erwischt und Sie fahren z.B. mit öffentlichen Verkehrsmitteln, achten Sie darauf, in die Armbeuge zu husten oder zu niesen. So vermeiden Sie einerseits, dass die Aerosole mit den Viren durch die Luft fliegen und andererseits, dass Sie die Viren über Ihre Hände per Schmierinfektion an Griffen oder Schaltern hinterlassen. 

In den Erkältungsmonaten sollten Sie öfter als sonst die Hände mit warmem Wasser und Seife waschen. Desinfektionsmittel sind nicht unbedingt notwendig. Vermeiden Sie nach Möglichkeit, viele Klinken, Lichtschalter und Griffe mit den Händen zu berühren. Wir fassen uns täglich so häufig ins Gesicht, dass die Viren, die auf diesen Kontaktflächen „gesessen“ haben, direkt an die Schleimhäute von Mund und Nase gelangen können.

Sitzen Sie in einem Großraumbüro? Gerade wenn Kollegen von Ihnen erkältet sind, sollte regelmäßig gelüftet werden. Mit dieser Maßnahme werden die Viren in der Luft reduziert und das Raumklima verbessert. Durch die Heizung ist das Milieu im Raum oft zu trocken, was die Schleimhäute im Nasen- und Mund-/Rachenraum zusätzlich reizt und anfällig für Krankheitserreger macht.

Durch die Corona-Pandemie ist es einfacher und selbstverständlicher geworden, Besprechungen online durchzuführen. Sind Sie selbst erkältet, schlagen Sie doch vor, die Konferenz oder das Meeting online oder telefonisch abzuhalten. So können Sie vermeiden, andere anzustecken!

Erkältung - Was kann ich tun, wenn’s mich doch erwischt hat? 

Ein unkomplizierter grippaler Infekt heilt in der Regel innerhalb von 7 – 10 Tagen eigenständig aus. Nur selten kommt es zu Komplikationen. 

Als Erstes hilft „runter vom Gas“: Ausruhen, ab aufs Sofa und „einfach“ mal krank sein. Das ist schon einmal die halbe Miete. Unterstützen können Sie den Genesungsprozess mit einer leichten, vitaminreichen Ernährung mit viel Obst und Gemüse. Über den Tag verteilt sollten Sie viel trinken, gern warmen Kräutertee. Linden- oder Holunderblütentee haben sich ebenso wie Kamillen- oder Ingwertee bewährt. Die Wärme des Tees sorgt für eine gute Durchblutung, was bedeutet, dass unsere Abwehrzellen besser zum Ort des Infektionsgeschehens gelangen, um sich für uns stark zu machen.

Wem der Ingwertee noch nicht scharf genug ist, der kann auf Senföle als Helfer zurückgreifen. Sie sind vor allem zu finden in der Kapuzinerkresse und im Meerrettich, aber auch in Brokkoli, Senf und Raps.  Senföle sind echte Wunderwaffen: Sie wirken entzündungshemmend, antibakteriell und antiviral, d. h. sie unterstützen unser Immunsystem bei der Abwehr von Viren und Bakterien. Damit sie therapeutisch wirksam werden können, ist eine gewisse Dosierung erforderlich. Da wir so viel Meerrettich und Kapuzinerkresse gar nicht essen könnten, gibt es hoch dosierte Fertigpräparate. Diese sind schonend und gut verträglich und können bereits von Kindern ab 6 Jahren eingenommen werden.

Sollten Ihre Erkältungssymptome sich nicht bessern, sondern sich eher verschlimmern und/oder neue Symptome wie z. B. Fieber hinzukommen, ist ein Arztbesuch ratsam.